Presse - Hinterhofkeramik

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26. September 2011  | sbi
Keramik, Holz und Aquarelle
Tage des offenen Ateliers: Künstler aus Biblis und Bürstadt geben Einblicke in ihr kreatives Schaffen



   


|  | Hans Schmidt präsentierte bei den "Tagen des offenen Ateliers" in Biblis Keramik-Arbeiten, die mit Hilfe der Raku-Technik verziert wurden. Foto: Jürgen Strieder
BIBLIS/BÜRSTADT.

Kunst, Kultur und Sommer, das alles war am Wochenende in Biblis, Bürstadt und dem kompletten Südhessen bei den "Tagen des offenen Ateliers" zu genießen.
Gemälde bestaunen, selbst erfahren, wie verschiedene Techniken funktionieren, oder zuschauen, wie Workshop-Teilnehmer aus groben, mystisch verwachsenen Wurzeln Kleinodien herstellen, gehörte zum Programm.
Karlheinz Köpfer in Bürstadt-Boxheimerhof war mit seinen außergewöhnlichen Holzarbeiten bereits zum wiederholten Mal bei den "Tagen des offenen Ateliers" dabei.

Hans Schmidt war in Biblis, wie Maria März und Gabriele Huth in Bürstadt, erstmals im Programm und zeigte sich begeistert. "Es kamen viele Menschen, die sich für meine Arbeit interessierten", erzählte der Autodidakt mit dem Händchen für feines Porzellan, Steingut mit faszinierenden Glasuren oder der Keramik, deren Maserung in der Raku-Technik entsteht. "Das ist eine spezielle Glasur, die heiß gebrannt beim Abkühlen reißt und in die Risse Kohlenstoff einbindet, was den Effekt der dunkeln Linien hervorruft", schilderte Schmidt. Die Risstechnik kann er nicht beeinflussen, wohl aber Abbildungen, denen er vor dem Brennvorgang Kontur gibt und mit Latex abdeckt, damit keine Glasur an die Abbildung kommt. So hebt er beim Brennen genau diesen Bereich mit Kohlenstoffeinschluss hervor.
Ähnlich geht das mit in die Glasur eingelegten Pferdehaaren, die bei einer gewissen Temperatur verbrennen und dunkle Spuren hinterlassen. Mischt man Kupfer bei oder setzt mit Partikeln Akzente, dann weisen die Objekte harmonische Verschmelzungen in Blau-rötlicher Farbe auf.
In Bürstadt vor dem Atelier "Gabi" an der Bobstädter Straße 1, ging es illuster am großen Tisch im Hof zu: Gäste der Malerin hatten sich niedergelassen und hielten ein Schwätzchen über Gott und die Welt. "Vorher haben sie sich natürlich meine Bilder angeschaut", verriet Gabriele Huth.
Sie ist begeistert, dass sogar Menschen von auswärts bei ihr vorbeischauten. Gabriele Huth hatte sich für den Sonntagsansturm mit einem blassgrünen Aquarell-Verlaufshintergrund auf einer Leinwand vorbereitet. Dort zeigte sie, wie man Tiefen in der Wassertechnik setzt und das Bild Stück für Stück aufbaut. Auf Staffeleien im Hof waren Szenen aus dem mediterranen Bereich, Florales und Großformatiges zu sehen. "In der Sonne trocknen die Bilder besser", erklärte Huth die kleine Zusatzausstellung im sonnigen Hof.
Maria März hatte in der Schulstraße 15 ihren Wohnbereich zum Ausstellungsraum umfunktioniert. "Ich habe schon ein Bild verkauft", teilte sie bereits am Samstagnachmittag glücklich mit. Die vielen Gäste honorierten ihre Experimentierfreude, die vom Aquarellieren, Ölmalerei, Kreidetechnik, über Abstraktes bis zu Collagen reicht. Japanische Seide mit Klebstoff in geformten Linien auf eine Leinwand geklebt, trocknete bereits im Hinterhof. Dort konnten sonntags die Interessierten erleben, wie mit gezielten, manchmal auch weniger gewollten, Farbaufträgen ein Bild mit Höhen und Tiefen und Interpretationsfreiheit entsteht. Energie und Tatendrang der Ausprobier-Künstlerin sprangen dabei über.

Laut wurde es stellenweise bei Karlheinz Köpfer in Boxheimerhof. Dort lief an beiden Tagen ein Workshop zur Bearbeitung von Wurzeln. Sägen, Schleifmaschinen, Hämmer und Stichel kamen zum Einsatz. Das konnten sich die Besucher anschauen, wie auch die Ausstellung im Obergeschoss der Arbeitsscheune und im weitläufigen Hof.
Unter einer Pergola gab es Kaffee, und der Künstler hatte Zeit für ein Gespräch. An allen Stationen des Kultursommer Südhessen gab es Neues zu entdecken, angenehme Gespräche mit den Künstlern und oft Raum für einen Plausch in großer Runde bei einem Glas Sekt.





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